Ligusterhecke: Steckbrief, Vorteile, Pflanzung und Pflege

Bild von Karolina Grabowska auf Pixabay

Die Ligusterhecke, oder auch Formschnitthecke, vereint mehrere Vorteile: Sie bietet nicht nur einen dichten Sichtschutz im Garten, sondern sie ist auch äußerst robust und benötigt nur einen minimalen Pflegeaufwand.

Es gibt unterschiedliche Liguster Arten: Der sogenannte gemeine Liguster eignet sich am Besten für den Garten. Sehr beliebt ist auch der Liguster Atrovirens.

In diesem Ratgeber wird die Ligusterhecke in einem kurzen Steckbrief vorgestellt und das Wichtigste zur Pflanzung, Pflege und Vermehrung erläutert.

Steckbrief Ligusterhecke

Die Hecken der Liguster blühen in den Monaten Juni bis Juli. Die Wuchshöhe der Pflanze kann zwischen zwei und vier Metern betragen, die Wuchsbreite liegt bei zwei bis fünf Metern.

Die Hecken können zum Vogelschutz oder als Windschutz, beziehungsweise auch als Sichtschutz dienen, können aber auch zur Bodenbefestigung oder als Einzelstellung gepflanzt werden.

Die Ligusterhecke ist in Europa heimisch. Die Verbreitung reicht vom Kaukasus, bis nach Europa und Nordwestafrika. Die Pflanze zählt zu der Familie der Ölbaumgewächse. Sie wird auch als Zaunriegel, Tintenbeerstrauch und Rainweide bezeichnet. Der wissenschaftliche Name der Liguster Hecken ist Ligustrum vulgare.

Vorteile von Ligusterhecken

  • Blütenschmuck
  • Beerenschmuck
  • Vogelschutz
  • Nektarpflanze und Pollenpflanze
  • robust
  • winterhart
  • heimische Wildpflanze
  • dient zur Bodenbefestigung
  • kann in Form geschnitten werden
  • immergrüne Heckenpflanze

Liguster Hecken pflanzen

Standort und Bodenbeschaffenheit

Seitens der Behörde gilt es, einige Auflagen ganz besonders in Bezug auf den Abstand zu berücksichtigen, wenn eine Liguster Hecken gepflanzt werden. Dabei handelt es sich immer um eine Ländersache. Es gibt keine einheitliche Regelung für das Pflanzen einer Ligusterhecke. Deshalb empfiehlt es sich, beim Ordnungsamt vor dem Pflanzen der Ligusterhecke nachzufragen, was beachtet werden muss.

In den meisten Bundesländern ist ein Mindestabstand von 50 cm zur Grundstücksgrenze gefordert, weil eine solche Hecke bis zu zwei Meter Wuchshöhe erreichen kann. Manche Ordnungsämter fordern deshalb sogar einen Mindestabstand von bis zu zwei Metern. Dort, wo der Stamm aus der Erde kommt, welcher der Grenze am nächsten ist, wird gemessen, wenn es um den Grenzabstand geht. Diese Abstände sollten auch zu anderen Pflanzen eingehalten werden, wenn der Liguster als Raumteiler oder an einem Gartensitzplatz gepflanzt wird. Die Hecke kann nämlich von beiden Seiten geschnitten werden.

Direkt nach dem Anpflanzen ist die Ligusterhecke noch nicht blickdicht. Beim regelmäßigen Heckenschnitt bildet sich aber schnell eine dichte und grüne Heckenwand. Das Ziel dieser Hecke ist es, dass sie schnell blickdicht wird. Übrigens kann eine Ligusterhecke auch ohne eine Schnittanleitung von Ungeübten in Form gebracht werden.

Meistens bietet die Hecke einen idealen Unterschlupf, sowie Nahrung für Vögel.

Liguster vertragen Trockenheit und sind extrem robust. Die Pflanze hat daher kein Problem mit einem Standort, der trocken und heiß ist. Auch Dürrephasen von mehreren Wochen werden von der Pflanze einfach weggesteckt. Das bedeutet, dass der Liguster in Bezug auf den Standort wenig Ansprüche hat. Mäßige Feuchtigkeit oder ein trockener Standort, sowie Lehm oder Sand stellen kein Problem für eine Ligusterhecke dar.

Böden, die besonders viel Kalk enthalten und eventuell sogar einen höheren pH-Wert aufweisen sind für die Pflanze ideal.

Der Liguster ist ganzjährig blickdicht und immergrün. Nur dann, wenn der Winter besonders kalt ausfällt, kann der Liguster die Blätter wirklich abwerfen. Dann werden die Ligusterblätter dunkelrot und fallen ab. Das ist auch der Grund, weshalb die Hecke manchmal auch als halbimmergrün bezeichnet wird.

Konkurrenzstarke Flachwurzel-Pflanzen, wie zum Beispiel Spitzahorn oder Birke können für diverse Heckenpflanzen oft ein Problem darstellen. Der Liguster hat damit aber keines.

Gut zu wissen: Im Idealfall handelt es sich um einen sonnigen Standort für die Ligusterhecke, etwas Schatten darf aber auch sein. Die Ligusterhecke kann aber kahl werden, wenn es sich um einen ausschließlich schattigen Standort handelt.

Optimale Pflanzzeit

Die Ligusterhecke kann man entweder im Container oder wurzelnackt mit Ballen kaufen. Die Pflanze ist ganzjährig verfügbar. Sehr preiswert sind wurzelnackte Varianten. Diese eignen sich ideal für eine lange Hecke. Meist gibt es diese aber nur im Herbst und im Frühling. Das ist übrigens auch die ideale Pflanzzeit für die Hecke. Es ist auch möglich, den Liguster während der Trockenzeit einzupflanzen. Dann ist aber viel Wasser zum Anwachsen notwendig. Umso mehr eignen sich die feuchten Monate im Herbst oder im Frühling. Das Gießen wird nicht durch gelegentliche Niederschläge ersetzt.

Abstand zu anderen Pflanzen

Weil die Ligusterhecke eine sehr wuchsfreudige Hecke ist, sollte ein Abstand zu anderen Pflanzen von mindestens ein bis zwei Metern erfolgen. Es gilt zu bedenken, dass die Hecke von allen Seiten geschnitten und in Form gebracht werden sollte.

Anleitung zum Pflanzen

Um die Ligusterhecke korrekt zu pflanzen, sollten eine Markierung und eine gespannte Schnur vorbereitet werden. Der ideale Pflanzenabstand beträgt 30 cm. Die übliche Größe für den Verkauf liegt zwischen 60 und 120 cm. Unterm Strich bedeutet das zwischen drei und vier Pflanzen pro Meter. Wenn die Pflanzen schon größer sind, reichen natürlich auch zwei Pflanzen pro Meter aus.

Wenn eine Grasnarbe vorhanden ist, sollte diese vor dem Pflanzen entfernt werden. Die Heckenpflanzen sollten möglichst gerade ausgerichtet werden. Dann erfolgt der spätere Formschnitt problemloser.

Bevor der wurzelnackte Liguster eingepflanzt wird, sollte die Pflanze zwischen zwei und drei Stunden lang ins Wasser gestellt werden. So können sich alle Wurzeln mit Wasser vollsaugen. Vor dem Einsetzen werden die Wurzeln um ein Drittel zurückgeschnitten. Beschädigte, umgeknickte oder kranke Wurzeln werden entfernt.

Wenn es sich um eine Containerpflanze handelt, wird diese 1 Stunde vor dem Pflanzen in ein Wasserbad gestellt. Das Balliertuch wird nicht entfernt, mit der Zeit verrottet es automatisch. Vor dem Pflanzen sollte das Tuch rund um die Pflanze aufgeschnitten werden.

Dass Einpflanzen der Hecke erfolgt entweder in einem durchgehend ausgehobenen Graben oder es wird jeweils ein Pflanzenloch ausgehoben. Das Loch sollte mindestens ein Drittel größer sein, als der Wurzelballen. Die Wurzeln sollten nicht verbogen werden, wenn sie eingepflanzt werden. Pflanzenerde oder Kompost reichen zum Auffüllen aus. Mit einem Spaten sollten die Erde und der Grund aufgelockert werden. Dann wächst die Hecke leichter an. Bei Bedarf können Hornspäne verteilt werden.

Wurzelnackte Liguster Pflanzen dürfen immer wieder mal gerüttelt werden, damit sich die Erde besser verteilen kann. Anschließend wird die Erde festgetreten. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanze während dieser Arbeiten aufrecht stehen bleibt. Aus dem Bodenaushub kann ein Gießwall geformt werden. Dadurch fließt das Gießwasser nicht seitlich ab.

Im letzten Schritt werden die Triebe um ein Drittel zurückgeschnitten. So werden die Verzweigung und der blickdichte Wuchs gefördert. Wenn die Hecke gepflanzt ist, sollte sie gut angegossen werden. Es gilt, den Boden in den nächsten vier Wochen auf Dauer feucht zu halten.

Anleitung zum Vermehren

Der Liguster lässt sich einfach selbst vermehren. Steckhölzer oder Stecklinge sind dafür üblich. Handelt es sich um ein Steckholz, kommt es schnell zu einer großen Pflanze. Kleine Kopfstecklinge brauchen länger. Dafür wird im späten Winter ein Trieb in der Größe von etwa 20 cm abgeschnitten. Dieser Trieb wird tief in den Boden gesteckt, so dass nur noch das oberste Paar der Knospen herausragt. Die Pflanze ist bis zum Herbst automatisch verwurzelt und kann versetzt oder verpflanzt werden. Auch die Zusammenfassung mit einer bestehenden Hecke ist möglich.

Ligusterhecke pflegen

Diese Pflanze braucht nicht viel Pflege. Regelmäßiges Wässern und Schneiden sind als einziges zu beachten. Im Frühjahr kann man Kompost zum Düngen verwendet werden.

Schneiden

Ligusterhecken wachsen relativ schnell. Jährlich sind mindestens zwei Schnitte nötig. Dafür eignen sich die Monate Juni und August. Es kann aber sein, dass Rücksicht auf brütende Vögel genommen werden muss. Die Hecke kann auch im Frühjahr geschnitten werden. Ein stark bodennaher Schnitt zur Verjüngung kann erfolgen, wenn die Hecke aus der Form gerät. So wird sie neu aufgebaut. Die Hecke sollte oben nicht weiter sein, als unten. Am Besten sehen die Ligusterhecken im Querschnitt wie ein stehendes A aus.

Wasserbedarf

Grundsätzlich ist der Liguster sehr anspruchslos. Der Boden sollte mäßig feucht sein. Trotzdem ist es kein Problem für die Pflanze, wenn es zu längeren Trockenperioden kommt. Auch feuchte Tage werden nicht übel genommen.

Winterhärte

Dieser Strauch ist ganz besonders robust, weil er in Europa heimisch ist. Die absolute Winterhärte ist deshalb ein riesiger Vorteil, es ist kaum Pflege notwendig. Temperaturen von bis zu -10° sind für die Pflanze kein Thema.

Krankheiten

Nur in seltenen Fällen hat der Liguster Probleme mit dem echten Mehltau oder mit diversen Blattfleckenkrankheiten. Mit einem Fungizid kann das ganz einfach behandelt werden.

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